Clever-Fit-Logo

Geräte vs. freie Gewichte

Di.. 25.10.2022
Zurück zur Übersicht

Im Fitnessstudio hast du als Kraftsportler die Qual der Wahl: im Freihantelbereich die Gewichte schwingen oder ein zielgerichtetes Training an den Geräten ablegen. Wir haben für dich recherchiert und zeigen dir, welche Vor- und Nachteile die beiden Trainingsformen mit sich bringen. Am Ende entscheidest du, welche Trainingsart geeigneter für deine Ziele ist.

Die Vorteile des Gerätetrainings - Gezieltes Training

Geringeres Verletzungsrisiko

Ein klarer Vorteil des Gerätetrainings ist der vorgegebene Bewegungsablauf. Gerade als Einsteiger kannst du bei dem Training an den Maschinen wenig falsch machen. Die meisten Geräte sind selbsterklärend oder du lässt dich von einem Trainer zu der Technik und den Einstellungen einweisen. Insbesondere Grundübungen wie Kreuzheben oder Kniebeugen sind komplex und erfordern eine hohe Konzentration für die korrekte Ausführung. Am Gerät kannst du dich komplett auf den Muskel konzentrieren, die Ausführung perfektionieren und minimierst dein Verletzungsrisiko. 

Gehe an deine Grenzen – auch ohne Trainingspartner

Gerätetraining erleichtert es dir, an deine Belastungsgrenzen zu gehen, ohne auf einen Trainingspartner angewiesen zu sein. Es genügt ein Handgriff, um das Gewicht zu erhöhen und schon kannst du bis zum absoluten Muskelversagen trainieren, ohne eine Überlastung zu riskieren. Trotzdem gilt auch an den Geräten die Regel: Eine saubere Technik geht vor hohem Gewicht. Kannst du das Gewicht nicht mit der richtigen Ausführung stemmen, dann reduziere es.

Isoliertes Muskeltraining

Du willst einen ganz bestimmten Muskel zum Vorschein bringen? Mit dem Training an Geräten schaffst du es, Muskelgruppen isoliert und gezielt zu trainieren. Gehörst du zu den fortgeschrittenen Athleten, die sich bereits ein Fundament an Muskeln aufgebaut haben und möchtest nun einzelne Muskeln isoliert uns Visier nehmen? Dann können Geräte dir dabei sehr gut helfen. Grundübungen haben viele Vorteile, sind für den Körper jedoch stark belastend und führen schnell zu Ermüdungserscheinungen. Daher eignet sich das Training einzelner Muskeln gut als letzte Übung, um den Zielmuskel noch mal effizient zu ermüden. Zudem gibt es Muskelgruppen, die sich nur schwer mit freien Gewichten trainieren lassen (z.B. die Waden). Geräte erleichtern es dir, diese herauszufordern. 

Was das Gerätetraining nicht kann

Wenig Abwechslung für deine Muskulatur

Beim Training an den Geräten folgst du klar vorgegebenen Bewegungsabläufen. Das kann auch mal langweilig werden und zwar nicht nur für dich, sondern auch für deine Muskeln. Du kannst an den 
Geräten sehr gut deine Muskeln und Kraft stärken, jedoch nur im Rahmen der künstlich erzeugten Bewegungsabläufe, wodurch stets die gleichen Muskelfasern beansprucht werden. Das Training ist wenig funktionell und bereitet dich nicht auf alltägliche Belastungen vor. Spätestens beim nächsten Umzug macht sich das bemerkbar und erhöht das Verletzungsrisiko. 

Stabilisierende Hilfsmuskeln bleiben auf der Strecke

An den Geräten werden oftmals die Hilfsmuskeln vernachlässigt. Das bedeutet, wichtige kleine Muskeln, die zum Beispiel die Gelenke stabilisieren, legen beim Gerätetraining eine Pause ein. Auch die Körpermitte, also dein Core, ist bei der Ausführung von Übungen, die eine Stabilisierung des Gewichts erfordern, stärker belastet. Eine starke Körpermitte sorgt für eine aufrechte Haltung und beugt Rückenbeschwerden vor.

Zu Stoßzeiten eine echte Herausforderung

Ein weiterer Nachteil der Geräte: die Wartezeiten. Zwingen dich private oder berufliche Angelegenheiten dazu, das Fitnessstudio zu den Stoßzeiten aufzusuchen, dann weißt du genau wovon wir reden. Wer einen strikten Trainingsplan mit Geräten verfolgt, kann auch mal mehr Zeit mit dem Warten verbringen als mit dem eigentlichen Workout.

Die Vorteile des Trainings mit freien Gewichten

Zusammenspiel mehrerer Muskeln

Freie Gewichte zwingen dich dazu, mehrere Muskelgruppen gleichzeitig zu nutzen. Sprich die komplexen Übungen beanspruchen sowohl deinen Zielmuskel als auch Muskeln, die an der Bewegung beteiligt sind, deine Gelenke stabilisieren und dafür sorgen, dass du nicht umfällst. Beim Ausführen von Grundübungen mit freien Gewichten ist zudem deine Körpermitte stärker involviert. Das beugt Fehlhaltungen vor.

Großer Effekt in kurzer Zeit

Wie du dir vermutlich bereits denken kannst, werden beim Zusammenspiel mehrerer Muskelgruppen auch mehr Kalorien verbrannt. Möchtest du dein Körperfett reduzieren, sind schwere Grundübungen ein absolutes Muss in deinem Trainingsplan. Aber auch für Kurzangebundene, die in einer möglichst kurzen Session viel erreichen wollen, eignen sich mehrgelenkige Übungen mit freien Gewichten am besten. Zudem sorgt die hohe Belastung für ein hormonelles Milieu, dass sich positiv auf den Muskelaufbau auswirkt, indem das Wachstumshormon Testosteron vermehrt ausgestoßen wird.

Bringt dich im Alltag weiter

Mit freien Gewichten kannst du Bewegungsabläufe, die im Alltag erforderlich sind, deutlich besser simulieren als mit Geräten. Komplexe funktionelle Bewegungen, die du täglich ausführst, sind ein Zusammenspiel mehrerer Muskelgruppen. Integrierst du Grundübungen mit freien Gewichten in deinen Trainingsplan, führst du Bewegungen aus, für die dein Körper erschaffen wurde. Langfristig profitierst du von einem verbesserten Balancegefühl, einem optimierten Koordinationsvermögen und mehr Beweglichkeit.

So individuell wie deine Bedürfnisse

Mit nur wenig Equipment kannst du dein Training an dich anpassen. Deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt, denn mit Langhantel und ein paar Kurzhanteln im Repertoire lässt sich jede Übung in verschiedenen Variationen ausführen. Du kannst immer wieder neue Trainingsreize setzen und deine Muskeln überraschen.

Die Nachteile von freien Gewichten

Höheres Verletzungsrisiko

Übungen mit freien Gewichten sind um einiges anspruchsvoller. Die Gefahr, sich Zerrungen einzuhandeln, Gelenke zu überlasten oder gar sich zu verletzen, ist um einiges höher. Daher ist es besonders wichtig, dass du auf eine saubere Technik und eine korrekte Ausführung achtest.

Längere Lernprozesse

Das Erlernen der richtigen Technik braucht wesentlich mehr Zeit und sollte immer weiter perfektioniert werden. Lass dir die Ausführung von einem Fachmann zeigen, schau dir Videos zur richtigen Ausführung an und bitte erfahrenere Athleten um Feedback. Nimm dir genügend Zeit für das Erlernen der ungewohnten Bewegungen, denn langfristig ist es eine lohnenswerte Investition.

Neue Grenzen erfordern Unterstützung

Möchtest du beim Training mit schweren Gewichten deine Komfortzone verlassen und deine Grenzen austesten, dann bist du auf einen Trainingsbuddy angewiesen. Ohne Hilfestellung solltest du dir bei dem aufgelegten Gewicht sicher sein. Den eine schwer beladene Langhantel auf der Brust ist maximal unangenehm, wenn deine Kraft nachlässt. Ein Partner oder Trainer kann dich unterstützen und wenn er schon dabei ist, dich auch gleich anfeuern.

Was ist das Beste für deine Ziele?

Wann du auf Gerätetraining setzen solltest:

  • Du bist Fitness-Anfänger und brauchst Hilfe bei der korrekten Ausführung
  • Du bist Kraftsportler/Bodybuilder und legst Wert auf Muskelwachstum oder möchtest Muskeln isoliert trainieren
  • Du möchtest deine Reha-Erfolge nach einer Verletzung schneller vorantreiben

Wann du auf freie Gewichte setzen solltest:

  • Du möchtest Muskeln, die nicht nur vorzeigbar sind, sondern auch im Alltag etwas taugen
  • Du möchtest ein solides Kraftfundament schaffen, um bei anderen Sportarten davon zu profitieren
  • Du möchtest als Kraftsportler schnelle Erfolge beim Muskelwachstum und Kraft erzielen
  • Du möchtest deine Regeneration nach einer Verletzung beschleunigen (Hierbei ist eine Anleitung besonders wichtig.)